Archiv der Kategorie: Der Bewegungsblog

Aktuelles von der Bewegungsschule

Rollen und Rutschen

Balance auf dem Weg

Es gibt kein schlechtes Wetter, aber rostige Lager 🙁
Longboardfahren im Winter bei Schnee.
Masterclasstraining der Propriozeption und Antizipation!

Schuhe für Bewegung!

Sensorik und Belastung vs Isolation und Passivität.

Welche Schuhe sind für Kinder (beim Bewegungslernen) geeignet?

Unsere Füße bestehen jeweils aus 26 Knochen, 33 Gelenken, 114 Bändern, 20 Muskeln, und haben mehr Sinneszellen als unser Gesicht. Das Zusammenspiel ermöglicht Stütze, Gleichgewicht und Beweglichkeit. In vielen Schuhen verkümmern diese Fähigkeiten.
Muskeln und Sehnen werden zu wenig gefordert. Laut aktueller Untersuchungen tragen sehr viele Kinder keine passenden Schuhe.

Use it or loose it! (Benutze es oder es geht Dir verloren!)
Dieser Satz aus der Trainingslehre gilt bei nahezu allen körperlichen Fähigkeiten.
Uns wird erfreulicherweise ein großer Bewegungsumfang und Bewegungsfähigkeit von Natur aus mitgegeben. Diese geht im Laufe der Zeit durch Nichtgebrauch verloren. Bei uns macht jedes Kind einen Handstand an der Wand. Wenn es den täglich einmal am Tag macht, klappt das auch noch 70 Jahre später.

Empfehlung für Schuhe:

  • Ausreichende Größe (innen ca. 12 mm länger als die Füße)
  • Ausreichender seitlicher Platz für die Zehen (keine Pferchung)
  • Dünne Sohle (ca. 10 mm für Sensorik, Muskelaktivierung)
  • Keine Fersensprengung (natürliche Statik ohne Anhebung der Ferse)

In der Halle können die 3-4-Jährigen mit gut sitzenden Stoppersocken (Gummierung unter der gesamten Fußsohle), Schläppchen oder barfuß üben. Mit zunehmendem Alter und Körpergröße dürfen es dann auch Hallenturnschuhe sein, die möglichst die o.g. Kriterien erfüllen.

Insbesondere die üblichen Joggingschuhe sind durch ihre dicken Sohlen nicht geeignet!

Die Idee, die Füße durch Material zu schützen kehrt sich ins Gegenteil wenn es zur Isolation gerät.

Bei Individualsportarten und im Alltag schützen in der Regel „Minimalschuhe“ den Fuß ausreichend vor äußeren Einflüssen wie Scherben, Kieseln, Dornen, oder Ähnliches.

Wann immer möglich sollte man den Füßen Gelegenheit für direkten Kontakt mit der Umwelt geben. Damit erfahren sie  vielfältige Belastung und haben die Gelegenheit für eine natürliche Anpassung.

Handstand an der Wand

„Let them dirty the wall!“ Ido Portal, Movement Teacher

Die Kleinkinder sind vor kurzer Zeit noch gekrabbelt. Ihnen fällt es erstaunlich leicht mit den Füßen die Wände hochzulaufen. Das trainiert den ganzen Körper. Wir üben das mit ihnen in den Stunden und ermuntern sie, das auch im Laufe der Woche bei Gelegenheit zu wiederholen. Gebt den Kindern die Gelegenheit das z.B. auch in der Wohnung zu üben …

… und macht selber mit. Je länger das allerdings mit dem regelmäßigen krabbeln her ist, desto kürzer sollten die Übungsintervalle sein. Der Körper benötigt kurze moderate Belastungen für langfristige Anpassungen. Also auch bei plötzlicher Handstand-Euphorie nichts übertreiben!

Schulsportprojektwoche in Essen

Im Juni leitete ich zum sechten Mal zwei Sportangebote bei der Schulsportprojektwoche einer Förderschule in Essen.
An vier Tagen gab es Action in der Turnhalle für die Unter-, Mittel- und Oberstufe. Parkourtraining, Balancieren auf der Slackline, Springen auf dem Trampolin, Klettern, Hangeln, Schaukeln und vieles mehr.
Für Ihr Sportprojekt erstelle ich Ihnen gerne  ein individuelles Angebot.

Neurologie und Bewegung

Im November war ich mit Parkourtrainer Miguel Rodriguez beim Kongress „Sport und Bildung in NRW“.
Wir besuchten den Vortrag „Leichter Lernen und mental stärker durch Bewegung, Spiel und Sport“ mit Dr. Sabine Kubesch.
In diesem Workshop wurden neurowissenschaftliche Grundlagen zur Bedeutung von Bewegung, Spiel und Sport für Lernprozesse, insbesondere für die Selbstregulationsfähigkeit von Kindern und Jugendlichen, vermittelt. Stichwort „Exekutive Funktionen.“ Wir erfuhren, wie wir die wissenschaftlichen Erkenntnisse bei der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen umsetzen können.
Zuvor hörten wir den Vortrag von Prof. Dr. Dr. Spitzer (Universität Ulm) zum Zusammenhang von Bewegung und Lernen mit anschließendem Interview. Er beeindruckt mich immer wieder mit  seinen wissenschaftlichen Ergebnissen und der darin begründeten Kritik unseres Bildungs- und Gesellschaftssystems.
Die Ergebnisse fließen in meine Arbeit mit den Kindern ein.

Lernhilfe bei Angst

„Ich kann das nicht.“ Wenn Kinder vor einer Übung oder Herausforderung scheuen, hilft oft kein gutes Zureden. „Du brauchst keine Angst haben“, mag zwar richtig sein, ändert aber nichts an der Empfindung des Kindes. Das Kind verkrampft, nicht können und wollen blockieren sich. Besser man versucht die Übung soweit zu vereinfachen, daß sich das Kind traut und wieder in die Bewegung kommt. „Ich kann das lernen“ und das Erleben der eigenen Kompetenz ist der Schlüssel zum weiteren Lernerfolg.
Die Wiederholung der Übungsstufe bis zur Etablierung eines neuen Bewegungsmusters ist die Voraussetzung für den nächsten Lernschritt. Das braucht Übungszeit und auch Pausen, in denen die Körpererfahrung neuronal integriert wird. Das Kind kann was.
(Geheimtipp: All das gilt auch für Erwachsene. ;-))

 

Kongress „Sport & Bildung in NRW!“ am 18.11.2016

Unter dem Titel „SPORT & BILDUNG IN NRW! – Bewegte Kindheit und Jugend“ laden der Landessportbund Nordrhein-Westfalen, das Jugend- und Sportministerium und das Schulministerium des Landes NRW zu einem eintägigen Kongress in das Kongresszentrum der Messe Düsseldorf ein.
Eintägiger Kongress zum Thema Lernen und Bewegung.
U.a. mit dem von mir sehr geschätzen Prof. Dr. Dr. Manfred Spitzer.